Meiner Schwester Thea
„Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!“
Goethe-Beethoven
Käm ein tongewaltig neuer
Künstler für mein eignes Lied,
Und Du sängest voller Feuer
Was das Schicksal mir beschied…
Was Natur, die gabenreiche,
in das Leben mir gewebt,
Was die liebezitternd weiche
Seele wonnig mir durchbebt…
Und du sängest mit der feinen,
Mit der Stimme morgenklar
All mein Jauchzen, all mein Weinen,
Wie ich froh und traurig war…
Aber horch! Der schwellend schöne
Frühlingsjubel perlt und sprüht
Aus der Kehle dir… die Töne
Leuchten, deine Wange glüht.
Gesammelte Werke. Vierter Band: Buch der Kunst, München 1921, S. 135.