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Strike

Strike Ich fühle ein Zittern, Wie glüht meine Seele! Meine Nerven gewittern Wie wenn der Blitz in die Sturmnacht zuckt. In Gelsenkirchen, Im rothen Rheinland, Streiken die Grubenleute Und ist ein gewaltiges Wesen im Gange. Man hat den Männern Das Licht hoch angerechnet, Das Sterbelämpchen der Frohnfinsterniß; Man hat genullt Und vom niedrigen Lohne gestrichen Alle die Wagen, Drin wie Kies in Gold Steine zwischen die Kohlen Spärlich geschlagen, Drin die Stücke einmal zu klein geschlagen. Und die man den Arbeitshunden gestohlen, Hat nach dreien Tagen Man ihnen wieder seilgespreizt Mit Tigertatze Zum höchsten Satze — Aechzend den genullten Sack Durfte das Pack Nun selber theuer nach Haus sich tragen; Und mit sinkenden Hungerlöhnen Bei steigenden Nahrungspreisen Wollte man sie gewöhnen, Zur Ueberschicht in die Höhlen zu reisen. Um zu leben, Haben sie sich den Geldsäcken ergeben, Verbrannt die Kohlen des eigenen Seins. Nimmer, nimmer wurden Sie des traurigen Lebens froh, Steinkohlengüter für die zu hauen, zu heben, Die Schaumgluth saugen aus Champagnerreben Und Kohlensäure aus den Vollen Toastesprudelnden Stollen Der nationalstolzschwängernden Veuve Cliquot. Die …